Infomediäre sind generell Institutionen, welche Verbrauchern während des Informationsprozesses helfen (Rose 1999). Ihre Hauptfunktion erfüllen sie, indem sie durch das Erschaffen, Sammeln, Verarbeiten und Versorgen von Informationen deren Austausch erleichtern. Oder kurz: Sie haben den Durchblick und wollen damit anderen aufklären.

Auf diesen Seiten beziehe ich mich vor allem auf Nachhaltigkeits-Infomediäre in deutscher und englischer Sprache.

Beispiele sind:

  • Consumers International: Weltweiter Zusammenschluss nationaler Verbraucherorganisationen
  • Corporate Europe Observatory: Ist dem EU-Lobbyismus auf der Spur
  • GoodElectronics: Internationales Netzwerk für Menschenrechte und Nachhaltigkeit in der Elektronikindustrie
  • Good Guide: Bekannteste englische Seite, wo Produkte mit Nachhaltigkeitsausprägungen aufgeführt werden
  • KnowTheChain: Zeigt für die Branchen Lebensmittel, Kommunikationstechnik und Textil inwiefern Zwangsarbeit aus der Lieferkette konkreter Unternehen ausgeschlossen wurde (in Verbindung mit California Transparency in Supply Chains Act)
  • Kununu: Bewertungen von Arbeitgebern, aus denen man auch einiges über deren soziale Nachhaltigkeit ablesen kann
  • Ökotest: Konzentriert sich eigentlich nur auf Inhaltstoffe von Produkten, wird aber von den Verbrauchern als DER Umweltbewerter gesehen
  • OpenOwnership: Datenbank, um Besitzer von Firmen kenntlich zu machen (Start März 2017)
  • Project Just: Englische Plattform mit Fokus auf Mode und detailreicher Analyse von vielen Labeln
  • Rank-A-Brand: Niederländische Seite mit deutschsprachigen Angebot, welches die Nachaltigkeitstransparenz von Unternehmen mit Noten von A bis F vergleicht
  • Ratingagenturen für Nachhaltigkeit (Übersicht, z.B. imug oder oekom)
  • Stiftung Warentest: Der Klassiker unter den Verbrauchermagazinen, welcher ab und zu auch CSR-Aktivitäten von Branchen überprüft
  • Utopia: Die bekannteste deutschsprachige LOHAS-Plattform, welche auch regelmäßig Produkte testet und Unternehmen zum Dialog einlädt
  • Yelp: Nicht gerade auf Nachhaltigkeit spezialisiert, aber das bekannteste Bewertungsportal
  • Verein für Konsumenteninformation: Bringt in Österreich das Test-Heft „Konsument“ heraus
  • WeGreen: Früher reiner Nachhaltigkeitsaggregator mit Ampelbewertung von Unternehmen, heute mit Shopfunktion
  • Wikirate: Rießige Sammlung an Nachhaltigkeitskennzahlen für Unternehmen nach dem Wiki-Mitmach-Prinzip

Godfrey (2013) arbeitete Faktoren für effektive und erfolgreiche Infomediäre im Internet heraus. Sie sollen:

  1. gebildete, sich mit dem Netz auskennende, vergnügungs- und trendorientierte Konsumenten ansprechen
  2. sich auf Güter mit hohem Unsicherheitsfaktor vor dem Kauf und nicht mit Alltagsprodukten beschäftigen
  3. visuell ansprechende und interaktive Tools vorweisen
  4. die Information leicht benutzbar und verständlich darstellen
  5. einer klaren und transparenten Methodik unterliegen
  6. die Erwartungen der Zielgruppe erfüllen