Werkhaus kann eigentlich nur symphatisch sein. Vielleicht ging es vielen wie mir, die das erste Mal mit der Marke in Kontakt gekommen sind, als sie die Werkhaus Stifthalter in den Händen hielten. Ihre Stecksysteme machten das Unternehmen bekannt. Die beiden Gesichter des Unternehmens Holger und Eva Danneberg scheinen aber noch immer sehr bodenständig zu sein. Vor ein paar Jahren begegnete ich Holger Danneberg in Lüneburg bei einer Veranstaltung, eine wirklich interessante Unternehmenspersönlichkeit, welche offen war für die Ideen der Studierenden. Das Unternehmen Werkhaus Design + Produktion GmbH wuchs seitdem, es wurden immer mehr Werkhaus-Geschäfte eröffnet. Die Produktpalette erweiterte sich auch Wohnaccessoires, zuletzt auch Möbel für Drinnen und Draußen.

Jetzt kam der zweite Nachhaltigkeitsbericht auf, worauf mich Umweltdialog aufmerksam machte. Ich habe mir den Bericht durchgelesen und schreibe, was mir dabei aufgefallen ist.

Erscheinungsbild (Design, Sprache, Passung): Allgemein fand ich das Lesen des Berichts sehr angenehm, keine großformatigen Platz verschwendenden Bilder und vor allem eine lockere Sprache. Es ist einfach erfrischend, wenn eine neue Maschine angeschafft wird und dann von „unserem neuen Baby“ gesprochen wird. Die Bilder sind authentisch und zeigen hauptsächlich Produkte, Produktion, Preisverleihungen und Corporate Citizenship-Aktivitäten.

Vollständigkeit (wesentliche Elemente / Nice-to-have): Werkhaus ließ sich nicht extern prüfen, deswegen konnte es sich an GRI G4 orientieren, ohne alle Kriterien erfüllen zu müssen. Dennoch finden viele Daten ihren Weg in die Publikation. Egal ob Umwelt, Wirtschaft oder Soziales, alle Gebiete sind gut abgedeckt. Die Stakeholder sind zwar aufgelistet, eine Wesentlichkeitsuntersuchung wurde jedoch nicht durchgeführt. Anscheinend ist dies jedoch beim ersten Bericht geschehen, worauf die Zielsetzung basiert (S.26). Hier hätte man noch einmal eine Grafik einbauen können. Eine Karte, wo sich die Zulieferer befinden, hätte den regionalen Aspekt noch einmal betont.

Selbstkritik: Werkhaus hat auch gut erklären können, woher die schlechteren Zahlen bei so manchem Effizienz-Indikator stammt. Als verbesserungswürdig erachte ich die Zielfestlegungen, die nicht so recht greifbar sind. Einsparungsmenge oder Verbesserungsquote als konkrete Zahl würden die Ziele nicht so verschwommen aussehen lassen und man könnte die Zielerreichungen noch mehr wertschätzen. So wirkt es manchmal „nur“ nach der richtigen Auslegung. Außerdem wird im Text von manchen Maßnahmen oder Indikatoren geschrieben, welche sich als unpassend oder nicht durchführbar herausstellten (S.30). An der Stelle wäre es wohl sinnvoll irgendwo aufzulisten, welche diese waren und warum sie nicht in die „Logik der Erfassungssysteme“ passten. Auch nicht kommentiert wurden die nicht vorhandenen Menschen mit ausländischer Staatsangehörigkeit oder mit Behinderung. Bei ca. 200 Mitarbeitern ist das zumindest bemerkenswert.

Fazit: Das Unternehmen ist ganz schön gewachsen, der Umsatz lag 2015 schon beinahe bei 9 Mio. Euro. Da schaue ich dann auch schon einmal genauer hin. Trotz kleiner Verbesserungsvorschläge ist das alles in allem ziemlich gut gelungen. Mir wurde vermittelt, dass nicht nur Stecksysteme, sondern auch Mensch und Umwelt dahinter wichtig sind für Werkhaus.

 

Nachhaltigkeitsbericht-Check: Werkhaus
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